Wolff spielt das Red-Bull-Spiel klug und strebt den ersten Platz an: Verstappen

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13. März ab 18:00

    Toto Wolff ist ein schlauer Kerl. Während sein großer Rivale Christian Horner bei Red Bull Racing unter massivem Beschuss steht, schafft es der Mercedes-Teamchef immer wieder, einen Weg in die Diskussion zu finden. Es ist klar: Max Verstappen ist als Nachfolger von Lewis Hamilton höchst willkommen, während die Tür auch für Berater Helmut Marko und Designer Adrian Newey weit offen steht. Wolffs offenes Engagement in der Red Bull-Saga ist kein Zufall oder ein Versprecher.

    Helmut Marko war schon immer ein Meister darin: Der 80-Jährige hat seit Jahren schräge Bemerkungen über andere Teams gemacht, meist mit einem Augenzwinkern, aber gezielt (und manchmal waren es scharfe Bemerkungen). Mercedes war oft das "Opfer" in den Kommentaren des Österreichers. Jetzt haben sich die Rollen vertauscht. Bei all den internen Turbulenzen bei Red Bull Racing schweigt Marko - in der Öffentlichkeit - über die Situation, aber jetzt macht Wolff Sticheleien.

    Wolff versucht, Red Bull weiter zu destabilisieren.

    Und warum? Ganz einfach, damit Mercedes davon profitiert. Der gewiefte Teamchef ist sich bewusst, dass je länger die Saga bei Red Bull andauert, desto weniger die sportliche Leistung des Teams im Mittelpunkt steht. Viel Aufruhr bei der Konkurrenz könnte es Mercedes ermöglichen, sich in Sachen Geschwindigkeit an Red Bull Racing heranzuschleichen. Denn wenn sich alle auf den internen Kampf konzentrieren, wann wird dann die Zeit oder die Motivation da sein, etwas am RB20 zu verbessern?

    Geh einfach davon aus, dass Wolff genau weiß, was bei Red Bull vor sich geht. Wenn die Medien ihre Kommunikationskanäle haben, dann hat Wolff sie sicher auch. Wolff weiß genau, wo er ansetzen muss, um die Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse bei Red Bull zu lenken. Der österreichische Teamchef machte am Mittwoch bei OE24 einige bemerkenswerte Aussagen, um zusätzliches Salz in die immer größer werdenden Wunden zu streuen. Er sprach von"spannenden Szenarien" für den Fall, dass Horner bei Red Bull Racing bleibt. Und er sagte, dass sein Mercedes-Team natürlich weiter an der Verbesserung des Autos arbeiten wird."So kann Mercedes eine echte Alternative zu Max werden", sprach Wolff.

    Marko und Newey auch bei Mercedes willkommen

    Das Verstappen-Lager wird das alles mit einem Lächeln beobachten. Sie halten einen Wechsel zu Red Bull Racing weiterhin für eine Option. Wolff positioniert sich jetzt öffentlich als die Partei, die Verstappen mit offenen Armen empfangen wird. Außerdem sagte Wolff bereits am vergangenen Wochenende in Saudi-Arabien, dass Helmut Marko sehr willkommen ist, um Verstappen bei Mercedes zu unterstützen. Durch das österreichische Medium wurde nun die Tür für Newey geöffnet. Wolff hätte sagen können: "Nein, wir brauchen Newey nicht, denn unsere Leute sind gut". Stattdessen sagte er: " In dieser verrückten Achterbahn ist alles möglich, ich will überhaupt nichts ausschließen."

    Das Ergebnis von Wolffs Aussagen? Alle reden wieder über die Probleme bei Red Bull. Der Nebeneffekt für Wolff ist, dass er in der Pole Position ist, wenn es bei seinen Rivalen irgendwann schief läuft, um die wichtigsten Leute zu übernehmen, darunter Max Verstappen. Wolff hat noch nicht sein letztes Wort über Red Bull gesprochen.